Mittwoch
Der römische Götterbote Merkur, griech. Hermes, fliegt, vom allsehenden ägyptischen Falken Horus getragen, über Land und Meer.
Hermes (wörtlich: der vom Steinhaufen) ist der Kenner aller, selbst der verschlungensten Wege. Er weiß, für welche Richtung wir uns entscheiden müssen, um sicher ans Ziel zu kommen. Ihm zu Ehren errichtete man früher an Wegkreuzungen Steinhaufen, später Steinsäulen, sogenannten Hermen.
Als Hermes Trismegistos, der ‚dreimal größte’ oder ‚dreifach herrliche’ Hermes (Philosoph, Priester und Kaiser), als Begründer der hermetischen Schriften und der alchemistischen Philosophie, welche den Himmel mit der Erde und das Oben mit dem Unten verbindet, steht er auf dem ‚Buch der sieben Siegel’, welches die Geheimnisse des Lebens und der niederen dreifachen Hemisphäre, bestehend aus Physis, Vital und Mental, enthält und zu dem er, der weise Kenner der hohen Magie, die Schlüssel besitzt.
Das Wort ‚Magie’ stammt übrigens aus dem Alt-Persischen, wo Magus ‚Wissender’ oder ‚Erkennender’ bedeutet (die Magi bildeten um ca. 1000 v. Chr. die dortige Priesterkaste).
In der rechten Hand hält Hermes hoch erhoben seinen von Flügeln gekrönten Stab, den caduceus, an dem sich zwei, das männliche und das weibliche Prinzip symbolisierende Schlangen, deren Köpfe einander zugewandt sind, emporwinden. (Nicht zu verwechseln mit dem Äskulapstab: ein einfacher Stab mit einer Schlange, welche die gut dosierte Heilkraft des Schlangengiftes symbolisiert.) Die linke Hand des Hermes weist nach unten, um die aus den höheren Geistesebenen empfangenen Botschaften weiterzuleiten.
Die Flügel an seinem Hut – schnelle Auffassungsgabe, beflügelter Geist – und die an seinen Schuhen – Schnelligkeit der Verbreitung von Einsichten und Ideen – machen Hermes zu einem sicheren und wendigen Führer auf allen Wegen.
Kunstdruck / Faksimile – DIN A3 (297 x 420 mm), handsigniert und limitiert (Auflage: 150)