Im September diesen Jahres lädt die Phantastische Bibliothek in Wetzlar, welche vermutlich die weltweit größte Sammlung phantastischer Literatur beherbergt (330.000 Titel), zu einem Lesezyklus ‚Märchen der Romantik‘ ein.
Anlässlich dieser Veranstaltung werden meine Zeichnungen ‚Grimms Märchen neu gedeutet‘, ‘Märchen…and the City’ und weitere Bilder ausgestellt.
Da stellt sich die Frage:
Was bedeutet die kulturgeschichtliche Epoche der Romantik, ja generell der Begriff des Romantischen, für Renate von Charlottenburg?
Er bedeutet, dass der Mensch versucht, etwas von seiner starren, rationalen Ego-Zentriertheit abzurücken und sich als Teil des ‚Großen Ganzen‘, als ein Wesen im Universum zu begreifen, neben vielen anderen Wesen.
Dabei macht er sich nicht klein, sondern behält seine Individualität zur Bereicherung der Gesamtheit bei, ja verfeinert sie bis in höchste poetische Empfindungen hinein.
Sternbuchstaben
Handsignierter Kunstdruck mit kleiner Originalzeichnung (Unikat), 29,7 x 42 cm
nach einem alten Sterntaler-Märchenbild von Viktor Paul Mohn (1842-1911)
Und er staunt, er ist ergriffen von der Allgewalt und Schönheit der Schöpfung.
Er rückt an den Rand des großen Naturgeschehens und, möchte ich hinzufügen, geistigen Geschehens. Er darf teilhaben, er ist nicht der Mittelpunkt der Welt, sondern ein Beobachter, im besten Falle ein neutraler Zeuge, sowohl in dieser materiellen Welt, als auch in der Welt des Unterbewussten und der Träume.
Indem er sich ‚universalisiert‘, wird er eins mit allem, auch mit den anderen Geschöpfen, und wird ihnen mit Liebe und Verständnis begegnen.
Diese Bewusstseinswandlung ist für mich das höchste und eigentliche Ziel der Romantik. In diesem Sinne liebe ich die Märchen aus jener Epoche und habe Freude daran, sie zu erweitern und wiederzubeleben.
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