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Wir brauchen eine neue Utopie

Zeitmaschine - Renate von Charlottenburg

Wir brauchen eine neue Utopie!
Oder mehrere kleine Utopien, die sich ergänzen und zu einer Gesamt- Zukunftsschau werden, zu einem Ziel, für das es sich zu leben lohnt!
Vor einigen Tagen habe ich einen interessanten Fernsehbericht bei ‚arte‘ gesehen, der dieses Thema sehr gut beleuchtet und mich zu diesem Newsletter angeregt hat.
Im Jahr 1516 schrieb Thomas Morus ein Buch über eine ideale Insel-Republik mit dem Namen Utopia und prägte so den Begriff.

Bild mit Stoch - Renate von Charlottenburg

Der große Storch oder Die neue Erde
Original, Bleistift-Tusche-Zeichnung (27,9 x 42) cm

In der Antike hatte schon Platon über den ‚idealen Staat‘ geschrieben und u.a. die Abschaffung von Privateigentum und die Herrschaft eines Philosophenkönigs gefordert.
Ob man das jetzt gut oder schlecht findet, ob man es für nicht durchführbar oder gar albern hält, mag dahingestellt sein.
Eine Utopie krönt die Zukunft mit Hoffnung und lässt neue Ideen entstehen, die verworfen oder angenommen werden können.
Man fühlt sich aufgefordert, die Zukunft positiv zu gestalten.

Engel und Teufel - Renate von Charlottenburg

Anders als die Utopie ist die Dystopie, die, durch die Analyse der Probleme der Gegenwart, negativ eingestimmt ist und wenig Hoffnung auf eine gute Zukunft hat, sondern diese in düsteren Farben malt.
Es gibt einen Ausdruck aus dem Motorsport, der heißt ‚target fixation‘:
Wenn man sich auf ein Hindernis fixiert, in das man auf keinen Fall hineinsteuern möchte, ist eine Kollision vorprogrammiert.
Die Dystopie läuft also Gefahr, allein schon durch ihre negative mentale Einstellung in eine dunkle Zukunft zu steuern.
Aber sie steuert wenigstens, sie versucht, einer negativen, düsteren Zukunft etwas entgegenzusetzen, in ihr zu überleben.
„Utopie und Dystopie sind Geschwister, die zum Handeln auffordern.“ (arte)
Der absolute Gegensatz zu einer Utopie ist die Anti-Utopie.
Das ist eine Grundhaltung, die besagt, dass man sowieso nichts ändern kann. Ihre Basis ist Misstrauen, ihr Credo: Nur die Technik kann sich ändern, nicht der Mensch. Die Evolution ist zu ihrem Ende gekommen, was uns bleibt, ist Resignation.
Wie entsetzlich!

Fee verzaubert die Welt - Renate von Charlottenburg

Als wäre eine Weiterentwicklung der menschlichen Spezies nicht möglich. Warum denn nicht?
Grundvoraussetzung ist natürlich eine schonungslose Selbstanalyse – und der Wille zur Veränderung, zur Verfeinerung und Höherentwicklung.
Höchstwahrscheinlich müssen wir in größeren Zeiträumen denken, aber warum sollte es unmöglich sein?
Ich bin dafür!


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