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Weihnachten! So ein wunderreiches Fest!

Weihnachten! So ein wunderreiches Fest!

Wir Deutschen begehen die Weihnachtszeit eher besinnlich und ernsthaft, nicht so fröhlich wie unsere Nachbarländer.

In der sogenannten ‚deutschen Weihnacht‘ schwingt eine Melancholie mit, welche tief im Gemüt verankert ist; fast könnte man es das Gefühl einer dunklen Unerlöstheit nennen, die gar nicht glauben kann, dass Heiterkeit, Licht und liebevolles Umarmtwerden möglich sind, ja selbstverständlich sein sollten.

Winter
Handsignierter Kunstdruck mit kleiner Originalzeichnung
Unikat, 42 x 59,4 cm

Aber je näher man der Wintersonnenwende, oder, als Christ, der Geburt Christi kommt, spürt man eine leichte Veränderung in der Atmosphäre. Verhärtete Strukturen werden von einer fast vergessenen Milde umspült. Hoffnung schleicht sich ein, dass alles, alles gut werden kann, ja muss.

Diese Verheißung ist, meines Erachtens, der wahre Geist der Weihnacht.
Und wahrlich ein Grund zum Feiern!

Gefeiert wurde um diese Jahreszeit allerdings schon ‚immer‘ in unseren Breiten; zu offensichtlich ist die Kehrtwende der Natur von Dunkelheit zu Licht.

Das beliebteste Fest im gesamten Römischen Reich waren früher die Saturnalien, zu Ehren des Gottes Saturn, Herrscher über ein friedliches, goldenes Zeitalter, welches man wieder herbeisehnte.

Die Saturnalien dauerten zuerst vom 17. bis zum 23. Dezember, wurden aber wegen ihrer Beliebtheit bis zum 30. Dezember verlängert und waren eine Mischung aus Weihnachten und Karneval

Familienfeiern, Geschenke, gemeinsames Essen und Trinken, Gebäck in Form von Sonne, Mond und Nutztieren, Spielzeug für die Kinder, Wachslichter, Schmücken der Wohnung mit grünen Zweigen lassen uns an unsere heutigen Weihnachtstraditionen denken.

Das Wegfallen aller Standesunterschiede, Rollenumkehr zwischen Erwachsenen und Kindern, Herren und Sklaven, das Recht der freien Rede, allseitige Fröhlichkeit gepaart mit Alkoholkonsum sind Vorläufer des späteren Rheinischen Karnevals.

Zur Zeit der Saturnalien blieben alle öffentlichen Einrichtungen, Verwaltungen und Schulen geschlossen. Nichts sollte die Feierlaune trüben.
Es war die fröhlichste Zeit des Jahres, und man wusste zu feiern!

Ich finde es erstaunlich, wie viele Traditionen sich von damals in unsere moderne Zeit hinübergerettet haben.
Welche Gepflogenheiten von heute wird man wohl in 2000 Jahren noch kennen?

Fröhliche Weihnachten wünscht Euch allen


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