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Juli oder: Was heißt eigentlich Muße?

Betrachtungen 1 - Renate von Charlottenburg

Dies ist der erste einer Reihe von Blogposts, die Euch ein- bis zweimal im Monat Einblicke in mein Schaffen geben werden.
Neben Betrachtungen zu ausgewählten, bereits veröffentlichten Bildern (ich starte mit den Monaten), erfahrt Ihr, woran ich im Moment arbeite und was mich dabei bewegt.
Ich hoffe, es wird für Euch informativ und spannend zugleich!

Wir beginnen mit dem wunderschönen Sommermonat Juli.

Juli, der Monat der Muße

Monatsbild Juli, Unikat - Der Juli bringt Muße.

Handsignierter Kunstdruck mit kleiner Originalzeichnung,
Unikat, 29,7 x 42 cm

Für das Juli-Motiv habe ich mich inspirieren lassen von Albrecht Dürers Bild ‘Das große Rasenstück’, entstanden 1503. Es zeigte zum ersten Mal Wiesenpflanzen in realistischer Manier, wild wachsende Kräuter und Gräser in ihrer ganzen Schönheit..

Das große Rasenstück von Albrecht Dürer

Das große Rasenstück’ von Albrecht Dürer
Wikipedia

Muße bedeutet, freie Zeit zu haben und frei über sie verfügen zu können.
Keine Hektik, keine mühevolle Arbeit, kein Eingespanntsein ins Alltägliche.
Aber auch kein ‚Müßiggang’, der einen negativen Beigeschmack hat und beinhaltet, dass man nicht so richtig weiß, was man mit sich anfangen soll.

Stattdessen loslassen, sich in einen entspannten Zustand versetzen und dann vielleicht kontemplieren, das heißt, ‚konzentriertes Betrachten’.
So läuft man nicht Gefahr, in Langeweile oder gar Stumpfsinn abzurutschen.

Kontemplation erfordert nicht, still dazusitzen.
Einfache Tätigkeiten, wie Spülen, Staubwischen etc., halten wach und fördern die Entspannung.

Ich entspanne am liebsten in der Badewanne. Dann stelle ich mir gerne ein Bild vor, das ich zeichnen möchte.
Was genau will ich ausdrücken?
Was drängt von selber auf das Bild?
Soll ich es zulassen?

Beim Kontemplieren kreisen die Gedanken unverkrampft um einen Gegenstand, eine Fragestellung, ein bestimmtes Thema. Wenn sie abschweifen, besteht die Kunst darin, sie einzufangen, wieder zurückzuführen und weiterhin das Thema von allen Seiten zu beleuchten, bis eine Lösung gefunden ist oder zumindest eine Erhellung stattfindet.
Das klingt jetzt schwierig, kann aber Freude machen, wenn man mit der Zeit immer trainierter wird, die unruhigen Gedanken zu beherrschen und wieder zu konzentrieren.

Kontemplation ist ein künstlerischer Akt, ohne den in der geistigen Welt viel Wirrwarr herrschen würde. In der Kunst gäbe es dann lediglich rein gefühlsgesteuerte Ausbrüche des jeweiligen Künstlers (was natürlich auch einen gewissen Reiz hat).

Bei meiner Kontemplation über das Wesen des Monats Juli entstand obiges Bild.

Unikat Juli Detail - Renate von Charlottenburg

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